Gestorben wird immer | Alexandra Fröhlich


Für das 91 jährige Oberhaupt einer Steinmetzfamilie, Agnes, ist es endlich Zeit für die Wahrheit. Sie will reinen Tisch machen und ihrer Familie die Wahrheit über ihre Vergangenheit erzählen. Doch das ist gar nicht so einfach wie gedacht, denn die einzelnen Familienmitglieder sind untereinander zerstritten. Und so schickt sie ihre Enkelin Birte los, um die Familie zusammenzutrommeln.

Alexandra Fröhlich erzählt diese Familiengeschichte über drei Generationen auf zwei Zeitebenen. Ein Zeitstrang handelt von der Gegenwart und von Birtes Bemühungen, alle Familienmitglieder zusammenzutreiben. Dabei muss Birte sich auch mit ihrer eigenen Geschichte auseinandersetzen, was nicht immer einfach ist. Die zweite Zeitebene beginnt in der Vergangenheit, zu Zeiten in denen Agnes noch eine junge Frau war und Krieg, Vertreibung, aber auch Neuanfänge erlebte.

"Gestorben wird immer" ist eine kurzweilige Lektüre, die durch einen klaren Blick auf die Geschehnisse überzeugen kann. Alexandra Fröhlich porträtiert die Familie sehr genau. Und auch wenn dies eine fiktive Geschichte ist, so gab und gibt es sicherlich zahlreiche Familien, auf welche sich der Krieg mit all seinen Verstrickungen und Geheimnissen auch noch bis heute nachhaltig auswirkt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen und passt sehr gut zur eigensinnigen Protagonistin Agnes. Mal schroff, mal sarkastisch, aber doch immer mit Respekt beschreibt die Autorin die einzelnen Figuren, so dass man beim Lesen ein gutes Gefühl für sie bekommt. "Gestorben wird immer" hat mich gut unterhalten und ich bin gespannt auf weitere Bücher aus der Feder der Autorin.

Gestorben wird immer | Alexandra Fröhlich | Penguin Verlag | 2016 | 336 Seiten | Broschiert | ISBN: 978-3328100010 | Preis: 13€